Mark Slaughter ‘Halfway There‘ Album Review / EMP Label Group / VÖ: 26.05.2017 / 91 out of 100
Der Nachfolger des 2015er Mark Slaughter-Debüts „Reflections In A Real View Mirror“ ist ein gekonnter Spagat zwischen der – zumindest in Amerika mit einigen Hit-Singles recht erfolgreichen – Hair Metal-Vergangenheit der Band Slaughter und zeitgemäßen Rock-Klängen. Beide Pole, der melodische Hardrock der frühen Jahre und die ansatzweise experimentelle Herangehensweise, passen erstaunlich gut zusammen. Das Ergebnis ist ein stimmiges, frisches und zeitloses Rock-Album mit vielen Höhepunkten. Stimmlich ist der Amerikaner immer noch voll da und auch die unaufdringliche, aber immer druckvolle Produktion lassen „Halfway There“ zu einem echten Highlight werden. Als Beweise dieser These eignen sich u.a. das gefühlvolle und melodische „Forevermore“, das ziemlich brachiale und roh daher kommende „Conspiracy“ oder das überraschend poppige „Disposable“. Letzteres kann am Ende noch mit einem Kinderchor aufwarten. „Supernatural“ hingegen geht am ehesten in Richtung das klassischen Slaughter-Sounds – allerdings ohne wie ein lauwarmer Aufguss vergangener Zeiten zu wirken. „Reckless“ überrascht mit Black Sabbath-artigem Riffing auf der einen und Alice In Chains-mäßigen Vocals auf der anderen Seite. Der Titelsong wiederum besitzt durchaus Hit-Potential und wird Anhängern von Kapellen wie Daughtry oder auch Queen sicher Freude bereiten. Die traurige Blues-Ballade „Not Here“ zeigt eine weitere Seite des Sängers, Songwriters und Produzenten. Und deutet man den Album-Titel richtig, ist die Reise des Herrn Slaughter noch lange nicht zu Ende. Gut so!
(Rock’N’Growl – Martin Stark)