Stan Bush – Interview – Altes und Neues

Stan Bush – Altes und Neues!

Der Amerikaner STAN BUSH liefert sein über zwei Jahrzehnten hervorragenden AOR und ist mit seinen Songs auf zahlreichen Film-Soundtracks wie „Transformers“ oder „Kickboxer“ vertreten. Sein dreizehntes Album „Change The World“ enthält sowohl einige neu aufgenommene Klassiker als auch brandneues Material. Zudem ist der Vierundsechzigjährige ein sehr angenehmer und reflektierter Gesprächspartner.

Wie und wann ist „Change The World“ entstanden und wie kam es zur Zusammenstellung der Songs, von denen einige ja durchaus bekannt sind.
Ich wollte immer schon Stücke wie „The Touch“ oder „Never Surrender“ neu aufnehmen. Letzteren haben wir in den Neunzigern schon einmal neu eingespielt, aber fehlendes Budget und so weiter ließen mich nie wirklich zufrieden sein. Die Originale klingen zwar klasse, sind aber auch schon recht alt. Zudem sind nicht alle dieser Songs noch problemlos erhältlich. Dann waren da einige neue Stücke, die ebenfalls zu gut waren, um sie liegen zu lassen. Und „Never Surrender“ war bis kurz vor Schluss für den letzten „Lego – The Movie“ vorgesehen, was dann leider doch nicht klappte, aber ich dachte nicht zuletzt deswegen wäre eine schöne Sache, ein neues Album herauszubringen.

Stücke wie „Born To Win“, „Live Your Dream“ und natürlich „Never Surrender“ strahlen eine ungeheure positive Energie aus. Ich denke, als Musiker in der heutigen Situation der sich immer mehr verändernden Musik-Industrie ist das ungemein wichtig, oder?
Sicher, das muss so ein. Die positive Grundeinstellung und vor allem der Wille für seine Ziele kämpfen und etwas erreichen zu wollen, halte ich für lebenswichtig. Ich lebe wohl noch so ein wenig in meiner Achtziger-Blase, wenn du so willst und kann nicht klagen, aber die Musik-Branche hat sich schon extrem verändert in letzter Zeit und das sicher nicht zum Guten. Man muss heutzutage mehr denn je sich der technischen Möglichkeiten wie Social Media oder digitalen Downloads bedienen. Ich bin da weniger bewandert, aber habe jemanden, der für mich die richtigen Strippen zieht. Eigentlich ist er Wrestling-Promoter, weiß also wie gekämpft wird.

Dann finden sich mit „The Story Of Love“ und vor allem mit „The Other Side Of Love“ ganz andere Töne. Stecken da vielleicht auch persönliche und bittere Erfahrungen drin?
Ja, nicht wirklich persönlich, aber mit gewisser Lebenserfahrung kommt dir so einiges unter. Da ist dieser Typ, der immer mehr von ihr besessen ist und nicht über die Trennung hinwegkommt, auch wenn er es vorgibt. Dieser Typ realisiert das Problem aber am Ende.

Wird es Live-Auftritte geben? Und wie empfindest du es wenn Fans natürlich deine größten Hits wie „Never Surrender“ oder „The Touch“ hören möchten?
Ich spiele auf der Hasbo Transformers Convetion, was hier in den Staaten eine große Nummer ist. Und klar, wenn alles passt würde ich auch gerne wieder mal bei euch spielen. Ich habe vor zwei Jahren in England auf dem Rockingham-Festival gespielt und bin immer wieder beeindruckt, wie viel Liebe zur Musik dort und bei euch in Europa generell herrscht. Ich hatte englische Musiker wie zum Beispiel Nigel Bailey am Bass und Backing-Gesang, die großartig waren. Dieses Modell, also, dass man nicht teuer eine ganze Band für ein, zwei Auftritte einfliegen muss, hat sich bewährt. Wenn sich die Gelegenheit bietet, bin ich der Letzte, der nicht möchte. Und ein Song wie „The Touch“ ermöglicht es mir heute noch wie eben auf besagter Convention meine Musik zu präsentieren. Ich kann kein Konzert ohne diesen Song oder „Never Surrender“ spielen und bin daher sehr dankbar. Und es sind zumindest gute Songs, so dass es auch Spaß macht. Viele Fans sind mit diesen Songs aufgewachsen und für einen Künstler ist es große Erfüllung ein kleiner Teil der Kindheit oder Jugend sein zu dürfen. Das habe ich immer so empfunden und mache das weiterhin. Ich habe wirklich Glück diesbezüglich.

Du hast in der Vergangenheit mit Leuten wie Paul Stanley von Kiss, Jim Vallance, dem Mann hinter den megaerfolgreichen Bryan Adams-Platten oder Jonathan Cain von Journey geschrieben.
Ja, waren allesamt tolle Erfahrungen. Man ist zwar nicht mehr ständig in Kontakt, aber hin und wieder läuft man sich über den Weg oder tauscht Emails aus. Alle diese Leute haben einen unfassbaren Arbeits-Ethos, das heißt sie arbeiten wahnsinnig hart. Neunzig Prozent von dem was sie machen ist harte Arbeit und dann vielleicht zehn Prozent Talent oder nenne es meinetwegen Kreativität. Das hat mich damals sehr beeindruckt und auch geprägt.

Gibt es noch Wünsche diesbezüglich, also jemand mit dem du noch arbeiten möchtest?
Ich bin und war immer ein großer Eagles-Fan und halte Don Henley für einen der größten Musiker überhaupt. Klar wäre es schön mit ihnen mal etwas zu machen, aber realistisch betrachtet wird es wohl eher weniger dazu kommen.

(Rock’N’Growl – Martin Stark)

Stan Bush

Stan Bush Change The World

Stan Bush 2017

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